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Dienstag, 21. Oktober 2014

Spend money, support the SO!

Mal ehrlich, wer in Kreuzberg wohnt und das SO36 NICHT kennt, hat sein wahrscheinlich sein Leben seit 36 Jahren unter einem Stein im Görlitzer Park verbracht. Und weiß wohl auch nicht, dass der frühere Berliner PLZ-bezirk diesem langlebigsten aller Clubs auf der Kreuzberger Oranienstraße den Namen gab.

Der Platz auf diesem Blog reicht wahrscheinlich nicht aus, um die Historie des SO36 in aller notwendigen Ausführlichkeit zu beleuchten. Ich würde mich zwar nicht als Stammgast bezeichnen, aber es gab mindestens eine Handvoll Konzerte , die ich dort gesehen haben und die schlicht legendär waren (THE BELLRAYS vor ein paar Jahren beispielsweise) und auch die Besuche auf dem immer wieder guten Nachtflohmarkt gehören beim regelmäßigen Lauf durch den Kiez dazu.
Aber das SO36 ist nicht nur für Kreuzberg wichtig, genauswenig wie es nur in Berlin bekannt ist. Ich würde sogar sagen, dass das SO deutschlandweit im Laufe der letzten Jahrzehnte einen legendären Ruf erarbeitet hat. Wer immer eine Connection zu subkulturellem Leben hat oder hatte und mal ein paar Tage in Berlin verbringt, wird auch das SO36 als Musste-ma-jesehen-haben-Ziel auf seiner Liste haben. Ähnliches gilt für die Bands, die es auf Tour hierhin verschlägt. Im Laufe der Jahrzehnte waren schon fast alle da, die man schon immer sehen wollte. Allein im Punkbereich sagen namen wie DEAD KENNEDYS, UK SUBS, RUTS DC, SICK OF IT ALL, SLIME eigentlich alles. Und das ist ja nur die weithin bekannte Spitze des Eisbergs all der Kapellen, die Monat für Monat in der Oranienstraße halt machen.
Jede dieser Band hat wahrscheinlich einen ganzen Sack voller Anekdoten zu diesem Laden zu erzählen. Und das SO36, hätte es denn Mund und Zunge, könnte wahrscheinlich auch mittlerweile tagelang darüber parlieren, was in seinen Wänden in den letzten drei Jahrzehnten so los war, seitdem es den Betrieb als Kollektiv-Club aufgenommen hat.
Natürlich war nicht alles immer Sahne, es gab Zeiten, da musste das SO regelrecht um seine Existenz als Live-Club kämpfen, aber auch solche schwierigeren Phasen(wie zum Beispiel 2009, als Beschwerden über Lärmbelästigung in der direkten nachbarschaft fast das Aus für den Laden bedeuteten) konnten dank eines großen Rückhalts im Kiez gut gemeistert werdenn. Es wird also Zeit, die SO36-Geschichte mal in Wort und Bild festzuhalten und an die Öffentlichkeit zu bringen. Der Zeitpunkt ist günstig, denn ein passenderer Anlass als der 36. Geburtstag lässt sich wohl kaum finden und deshalb plant das SO36-Kollektiv die schillernde Geschichte ihres Ladens in Buch- und DVD-Form unters Volk zu bringen. Da für solche Projekte "leider" immer eine Menge Geld nötig ist, wurde vom SO36-Kollektiv eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen. Wer also dieses wirklich sinnvolle Buchprojekt unterstützen will, kann die nächsten 17 Tage mal nutzen, um die Groschen aus seinem Sparstrumpf für eine gute und interessante Sache anzulegen.

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